Opel Monza A2
Der Opel Monza A2 wurde in mehreren Motorisierungen von 1983 bis 1986 gebaut. Einstiegsmotorisierung von 1983 bis 1984 war der 2.0 E Motor aus dem Opel Rekord E. Ab Modelljahr 1984 wurde der 2.0 E-Motor durch den 2.2 i ersetzt, der 115 PS lieferte und über ein wesentlich besseres Durchzugsvermögen verfügte. Daneben wurde der 2.5 E Motor mit zunächst 136 PS, ab Modelljahr 1985 140 PS, der 3.0 E Motor mit 180 PS und ebenfalls ab Modelljahr 1985 der 3.0 i mit geregeltem Dreiwege-Katalysator und 156 PS (C30NE) angeboten. Von Irmscher gab es auf Wunsch auch einen 3.6-Liter-Einspritzmotor, der 200 PS leistete.
Wie auch für den Senator A bot Irmscher für den Opel Monza einen auf 3,6-Liter Hubraum vergrößerten Motor an, der 200 PS leistete.
Während der gesamten Bauzeit von Monza A1 und A2 wurden insgesamt exakt 47.008 Exemplare gebaut.
Getriebeseitig wurde das Grundmodell (2.0E bzw. 2.2i) serienmäßig mit Getrag-4-Gang-Schaltgetriebe angeboten, das Getrag-5-Gang-Getriebe bzw. das 3-Gang-Automatikgetriebe (1983-1984) oder die 4-Gang-Automatik (AW03-71L, ab Modelljahr 1984) waren aufpreispflichtig. Der 2.5 E bzw. die 3.0-Liter-Motoren wurden serienmäßig mit dem Getrag-5-Gang-Getriebe oder optional mit 3- bzw. 4-Gang-Automatkgetriebe ausgerüstet. Ab Modelljahr 1985 war gegen Aufpreis das Opel-ABS für alle Modelle lieferbar. Heute ist es kaum vorstellbar, daß dieses ABS damals mit über DM 3.000,-- extra zu bezahlen war.
Die Bodengruppe des Monza A2 war übrigens nicht etwa die des Opel Senator A2, sondern die des Opel Rekord E.
Daneben gab es drei Ausstattungsvariationen: Monza, Monza C (komfortorientierte Ausstattungsvariation) und Monza GSE (sportliche Variante).
Der Monza hatte eine dem Senator vergleichbare Ausstattung, die wiederum der des Rekord E2 GLS entsprach. Basismotor war der Motor 20E bzw. 22E.
Der Monza C konnte in allen lieferbaren Motorversionen geordert werden. Seine Ausstattung entsprach in etwa der des Senator C. Äußerlich unterschied sich der Monza C vom Monza durch seitliche Zierstreifen an der Gürtellinie und durch die Alufelgen.
Der Monza GSE hatte serienmäßig den 30E-Motor, seitliche Schwellerabdeckungen, GSE-Schriftzüge auf der Motorhaube, den Türen und auf der Heckklappe, Recaro-Sportsitze, den GSE-Heckspoiler und ein spezielles Innendesign.
Unverbindliche Preisempfehlungen in DM (Stand: August 1986):
2.2i |
2.5 E |
3.0 E (180 PS) |
3.0 i (156 PS) |
|
Monza | 32.625,-- | 35.785,-- | 40.968,-- | 42.559,-- |
Monza C | 36.135,-- | 39.295,-- | 44.478,-- | 46.069,-- |
Monza GSE | nicht lieferbar | nicht lieferbar | 47.915,-- | 50.764,-- |
Natürlich gab es auch noch eine ellenlange Aufpreisliste (Stand: August 1986)
Monza | Monza C | Monza GSE | |
5-Gang-Getriebe (nur 2.2i) | 777,-- | - | |
4-Gang-Automatikgetriebe | 2.363,-- | ||
ABS | 3.076,-- | ||
Lederlenkrad | 165,-- | S | |
Lenkradhöhenverstellung in Verbindung mit abschließbarem Handschuhfach |
393,-- |
367,-- |
|
Sperrdifferential |
849,-- |
||
Anhängerkupplung mit 75 kg Stützlast |
693,-- |
||
Automatische Niveauregulierung | 1.258,-- | ||
Stahlgürtelreifen 195/70 HR 14 (2.2i und 2.5i) |
333,-- |
- | |
Stahlgürtelreifen 195/70 HR 14 (3.0i und 3.0i-Kat mit 4-Gang-Automatik |
Minderpreis (325,--) |
- | |
Stahlgürtelreifen 205/60 HR 15 (2.2i und 2.5i) nur in Verbindung mit Alu-Felge 6J x 15 |
686,-- |
- | |
Stahlgürtelreifen 205/60 HR 15 (3.0i und 3.0i-Kat mit 4-Gang Automatik nur in Verbindung mit Alu-Felge 6J x 15 |
28,-- |
Minderpreis (325,--) | |
Stahlgürtelreifen 205/60 VR 15 (nur in Verbindung mit 3.0i-Motor mit Schaltgetriebe und Alufelgen 6J x 15 | 353,-- | S | |
Alufelgen 6J x 14 | 1.246,-- | S | - |
Alufelgen 6J x 15 (anthrazitfarben) | 1.317,-- | 71,-- | S |
Sportfahrwerk: spezielle Hinterfedern, Gasdruckstoßdämpfer hinten, Gasdruckfederbeine vorn (Gasdruckstoßdämpfer hinten nicht in Verbindung mit Anhängekupplung und automatischer Niveauregelung) | 243,-- | - | |
Batterie 12V / 66 AH | 113,-- | ||
Drehstromlichtmaschine 75 A (nicht 2.2i) | 135,-- | ||
Elektrische Scheinwerfer-Wischer-/Waschanlage | 640,-- | ||
Klimaanlage mit Drehstromlichtmaschine 75 A (nicht mit 2.2i-Motor, nur in Verbindung mit Batterie 55 AH) | 3.430,-- | ||
Klimaanlage (nur mit 2.2i-Motor und Batterie 66 AH) | 3.295,-- | ||
Bordcomputer | 525,-- | S | |
Zentrale Türverriegelung | 437,-- | S | |
Elektrische Fensterheber | 799,-- | ||
Halogen-Fernscheinwerfer in Hauptscheinwerfer integriert | 288,-- | S | |
Geschwindigkeitsregler | 654,-- | ||
Opel Radio SC 202 | 625,-- | ||
Opel Radio SC 203 | 728,-- | ||
Opel Radio SC 304 | 1.037,-- | ||
Opel Radio SC 305 | 1.346,-- | ||
Opel Radio SC 306 | 2.535,-- | ||
Cassetten-Ablagefach | 62,-- | ||
Automatik-Antenne | 166,-- | ||
Ledersitze (nur in Verbindung mit geteilter Rücksitzlehne, elektrisch beheiztem Fahrer-/Beifahrersitz und Sitzhöhenverstellung | 3.253,-- | - | |
Elektrisch beheizter Fahrersitz (nicht mit Recaro-Sitzen) | 267,-- | - | |
Elektrisch beheizter Beifahrersitz (nicht mit Recaro-Sitzen) | 267,-- | - | |
Sitzhöhenverstellung manuell, Fahrerseite (nicht in Verbindung mit Recaro-Sitzen) | 142,-- | S | - |
Sitzhöhenverstellung manuell, Beifahrerseite (nicht in Verbindung mit Recaro-Sitzen) | 142,-- | - | |
Recaro-Sitze vorn, mit Kopfstützen | 955,-- | S | |
Geteilte Rücksitzlehne, Lehnen einzeln umklappbar | 512,-- | S | |
Wärmedämmende, grüngetönte Rundumverglasung | 417,-- | ||
Stahlschiebedach elektrisch | 1.618,-- | ||
Stahlschiebedach manuell | 1.228,-- | ||
Zweischicht-Metallic-Lackierung | 1.214,-- | ||
Integrierter Außenspiegel, von innen einstellbar, Beifahrerseite (nicht in Verbindung mit integriertem, elektr. Außenspiegel, Fahrerseite) | 177,-- | - | |
Integrierter Außenspiegel, Fahrerseite, elektrisch betätigt, heizbar | 128,-- | S | |
Integrierter Außenspiegel, Beifahrerseite, elektrisch betätigt, heizbar | 305,-- | S | |
Heckspoiler 3teilig (bei GSE in Wagenfarbe | 322,-- | S |
Das Basismodell "Monza" hatte nur den Drehzahlmesser im Armaturenbrett serienmäßig, Voltmeter und Öldruckanzeige fehlten. Optional konnten die fehlenden Anzeigen jedoch bestellt werden, ebenso wie das digitale Armaturenbrett. Die Borduhr (wenn kein Bordcomputer bestellt wurde) war wahlweise ein Analog- oder Digitalinstrument.
Fahrwerte:
Beschleunigung 0-100 km/h in s | 2.0E |
2.2i |
2.5i |
3.0i Kat |
3.0i |
4-Gang-Schaltgetriebe | nicht bek. | 11,5 | - | - | - |
5-Gang-Schaltgetriebe | nicht bek. | 11,0 | 10,5 | 9,5 | 8,5 |
4-Gang-Automatik | nicht bek. | 12,5 | 11,5 | 10,5 | 10,0 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | |||||
4-Gang-Schaltgetriebe | 185 | 185 | - | - | - |
5-Gang-Schaltgetriebe | 185 | 188 | 202 | 206 | 215 |
4-Gang-Automatik | 180 | 183 | 193 | 191 | 205 |
Motordaten:
2.0E | 2.2i | 2.5i | 3.0i Kat | 3.0i | |
Motorkennzeichen | 20E | 22E | 25E | C30LE | 30E |
Anzahl der Zylinder | 4 | 4 | 6 | 6 | 6 |
Bohrung mm | 95,0 | 95,0 | 87,0 | 95,0 | 95,0 |
Hub mm | 69,8 | 77,5 | 69,8 | 69,8 | 69,8 |
Hubraum in ccm | 1956 | 2182 | 2461 | 2935 | 2935 |
Leistung KW/PS | 81/110 | 85/115 | 103/140 | 115/156 | 132/180 |
bei U/min | 5400 | 4800 | 5200 | 5600 | 5800 |
Drehmoment in Nm | 160 | 182 | 205 | 225 | 248 |
bei U/min | 4200 | 2600 | 4000 | 4200 | 4200-4800 |
Verdichtungsverhältnis | 9,4:1 | 9,4:1 | 9,2:1 | 8,5:1 | 9,4:1 |
Keinath-Monza KC 5
Der Opel-Tuner Keinath aus Dettingen hat den Opel Monza A2 in wenigen Exemplaren als "C5" zum Cabrio umgebaut. Anfänglich kalkulierte man noch mit Produktionszahlen zwischen 30 und 40 Exemplaren jährlich, die jedoch nie erreicht wurden. Insgesamt 176 Änderungen an der Karosserie waren notwendig, um diese so verwindungssteif zu bekommen, daß auf das Dach verzichtet werden konnte. Trotzdem geriet das Cabrio nur ca. 20 kg schwerer, als das serienmäßige Coupe. Dies lag unter anderem am Wegfall der schweren Heckklappe, die durch eine wesentlich leichtere Kofferraumklappe aus dem Hause Keinath ersetzt wurde.
Auch im Innenraum wurden nur edelste Materialien verwendet. Armaturenbrett und Sitze waren mit narbenfreiem Rosenleder bezogen, an Sonderausstattungen waren u.a. eine Bar und eine Stereoanlage lieferbar. Serienmäßig wurde der KC5 mit dem LCD-Armaturenbrett ausgerüstet, auch sonst waren alle wesentlichen ab Werk lieferbaren Extras serienmäßig eingebaut.
Der Verdeckmechanismus funktionierte mittels Elektromotoren und einer ausgeklügelten Hydraulik.
Lieferbar war der KC5 mit den Motoren 20E und 30E. Für diese sehr gut ausgestatteten Cabrios waren übrigens mindestens DM 85.000,-- anzulegen.
Kaufberatung
Niemand wird mehr ernsthaft bestreiten, daß der Opel Monza auf dem besten Weg ist, ein Klassiker zu werden. Die Preise für gepflegte Exemplare haben ihren Tiefpunkt bereits wieder überschritten und liegen derzeit zwischen € 2.000,-- und € 4000,--. Hohe Preise werden vor allem für originale, gut erhaltene und ausgestattete Monza C und Monza GSE mit den 3-Liter-Motoren gefordert und auch bezahlt.
Typische Schwachstellen dieser Fahrzeuge sind Durchrostungen am Längsträger im Bereich des Knies am Übergang zur Bodengruppe vorn, der Federbeindome, im Bereich der A-Säule, der Schweller im Bereich der B-Säule und der Kotflügeloberseiten. Weiter sind oft Durchrostungen des Benzintanks zu beobachten, insbesondere im Bereich der Tankoberseite und an den Schweißnähten. Auch die Radläufe, die Heckschürze und des hinteren Seitenwandteils unterhalb der Stoßstange festzustellen. Sehr häufig sind die unteren Aufnahmen der Hinterfedern an den Dreieckslenkern weggerostet. Da das noch lieferbare Ersatzteil pro Seite um € 750,-- kostet, ist der notwendige Ersatz dieses Bauteils in vielen Fällen unwirtschaftlich.
In technischer Hinsicht ist der Monza recht robust. Beim TÜV fallen aber oft ausgeschlagene Lenkhebel, unwirksame Handbremsen und allgemein überholungsbedürftige Bremsanlagen sowie Ölundichtigkeiten von Motor und Getriebe auf.
Die Teileversorgung ist aufgrund der technischen Verwandschaft zum Senator A noch weitgehend problemlos. Schwierig wird es bei Reparaturblechen und Monza-spezifischen Teilen, wie z.B. der Frontscheibendichtung und bei Teilen für die Innenausstattung. Insbesondere der Armaturenträger neigt zu Rissen.
Ansonsten sind defekte Wasserpumpen und Durchrostung des Kühlers nicht selten.
Empfehlenswert sind vor allem die 3-Liter-Maschinen, die für sportliche Fahrleistungen gut sind. Dagegen fallen die Vierzylinder-Maschinen durch ihren relativ geringen Benzinkonsum positiv auf. Der 2,5-Liter-Sechszylinder ist wohl der am häufigsten georderte Motor im Monza gewesen, obwohl er bei den Fahrleistungen näher bei den Vierzylindern liegt, aber vom Benzindurst her recht nah bei den Dreiliter-Sechszylindern liegt.
Langlebig sind alle Motoren, bei denen Laufleistungen jenseits von 300.000 km eher normal als ungewöhnlich sind.
Getriebeseitig fallen die 4- und 5-Gang-Schaltungen bei hohen Laufleistungen und rabiater Fahrweise durch verschlissene Synchronringe auf (meist ist der dritte Gang betroffen). Die 3-Gang-Automatik gilt als nahezu unverwüstlich, während die 4-Gang-Automatik nach 200 - 250.000 km Laufleistung oft einer Überholung bedarf.
Anzumerken ist noch, daß die Monza-Modelle seit Modelljahr 1985 über eine zusätzliche Domabstützung verfügt, die den Vorderbau spürbar stabilisiert.