Rekord D

Im Januar 1972 wurde der Nachfolger des sehr erfolgreichen Rekord C vorgestellt. Allerdings wurde er vom Werk anfangs nicht als Rekord D, sondern als Rekord II bezeichnet.

Im Vergleich zu dem barock wirkenden Rekord C hatte der Rekord D nun eine glattflächige, zeitlose Karosserie mit großen Glasflächen erhalten, die damals von der Fachpresse einhellig gelobt wurde. Für das Design des Rekord D zeichnete Charles M. Jordan verantwortlich.

Wie beim Rekord C gab es drei verschiedene Karosserievarianten: eine zweitürige und eine viertürige Limousine, den Caravan und dann noch das Coupé, welches aber trotz seiner formal schönen Erscheinung in der Verkaufsstatistik nur noch eine Nebenrolle spielen sollte.

Technisch blieb unter dem Blech weitgehend alles wie beim Vorgänger. Die Vorderachse wurde modifiziert und hatte nun einen negativen Radsturz und ein neugestaltetes Lenktrapez, wodurch die Vorspur verbreitert wurde.

Der Rekord D hatte weiterhin die vom Rekord C bekannte, kaum veränderte hintere Starrachse, das Fahrwerk war aber für die damalige Zeit hervorragend abgestimmt. Der fast zeitgleich vorgestellte direkte Konkurrent, Ford Consul / Granada, konnte gegenüber dem Rekord D trotz hinterer Einzelradaufhängung nicht überzeugen.

Die schon vom Rekord C bekannten CIH-Vierzylinder mit 1,7 bzw. 1,9 Litern Hubraum wurden zunächst nur leicht modifiziert. Nach den Werksferien 1972 kam dann noch der neuentwickelte Dieselmotor mit 2,1 Litern Hubraum hinzu. Für die damalige Zeit war dieser Dieselmotor ein recht modernes Triebwerk. Allerdings paßte der hoch bauende Motor nicht so recht unter die Motorhaube, daher hatte der Diesel-Rekord eine geänderte Motorhaube mit dem typischen Diesel-Buckel, den auch sein Nachfolger bis zur Produktionseinstellung behalten sollte. Der aus dem Rekord C bekannte 2,2-Liter-Sechszylinder wurde beim Rekord D nicht mehr angeboten. Die Rolle des "gehobenen Rekord" sollte der Commodore B ausfüllen, der ausschließlich mit Sechszylindermotoren angeboten wurde. Da ab Januar 1975 der Bleigehalt im Benzin aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben verringert wurde, mußte die Leistung des recht hoch verdichteten Motors 1900 SH zurückgenommen werden, der 1700 S fiel aus dem Programm und wurde durch einen auf Normalbenzin ausgelegten 1,9-Liter-Motor ersetzt.

 

Die Getriebe wurden nahezu unverändert vom Rekord C übernommen.

Den Rekord D gab es zunächst in zwei Ausstattungsvarianten: den "Rekord" und den "Rekord L". Nach den Werksferien 1974 wurde dann noch die Ausstattungsvariante "Berlina" nachgeschoben, die sich optisch im wesentlichen aber nur durch veloursbezogene Sitzpolster unterschied. Für sportlich orientierte Fahrer stand ein "Sprint"-Paket in der Aufpreisliste.

Der "Rekord"

Äußerlich unterschied sich der "Rekord" vom "Rekord L" durch fehlenden Radlaufchrom und die fehlende Chromabdeckung des Schwellers. Die fehlenden Radzierringe konnten gegen Aufpreis nachgerüstet werden. Ebenso fehlten die Gummipuffer an der vorderen und hinteren Stoßstange. Die schwarze Stoßleiste gab es übrigens erst ab Modelljahr 1976. Bei früheren Modellen war die Stoßstange vollständig aus verchromtem Stahlblech.

Die Innenausstattung verriet wesentlich deutlicher, daß es sich um die Basisausstattung handelte. Kopfstützen waren nicht vorhanden, selbst die Sicherheitsgurte und die Stockschaltung waren aufpreispflichtig. Serienmäßig brachte der Rekord eine Lenksäulenschaltung mit.

Der Armaturenträger war bei allen Modellvarianten schwarz, die Abdeckung für den Lautsprecher in der Mittelkonsole hingegen nur in der Grundausstattung schwarz. Ein Zigarettenanzünder war ebensowenig enthalten wie ein abblendbarer Innenspiegel.

Der "Rekord L":

Der Rekord L brachte eine ausklappbare Mittelarmlehne hinten, Kopfstützenvorbereitungen in den Vordersitzen, Liegesitze und einen farblich an die Innenausstattung angepaßten Bodenteppich mit.

Der Opel "Rekord Sprint"

Das "Sprint"-Ausstattungspaket war im Gegensatz zum Rekord C nicht mit einem speziellen Motor gekoppelt, sondern konnte wahlweise zum Motor 17S oder 19SH hinzugeordert werden. Es umfaßte neben speziellen Felgen im Loch-Design, Chrom-Radzierringe, Gürtelreifen der Dimension 185/70 SR 14, einen schwarzen Kühlergrill, schwarze Seitenstreifen, Gasdruckstoßdämpfer und den Sprint-Schriftzug am Heck. Im Innenraum kam dann noch ein Armaturenbrett mit Drehzahl- und Öldruckmesser sowie einem Voltmeter nebst einen dicker umschäumten Zweispeichen-Sportlenkrad hinzu.

Wer es noch sportiver haben mochte, konnte auch - gegen Aufpreis - die Motorhaube in mattschwarz lackiert haben.

Das Armaturenbrett bis Modelljahr 1975

Das Armaturenbrett ab Modelljahr 1975

Der "Rekord L Berlina":

Ab Herbst 1974 wertete Opel den Rekord nochmals auf. Zum "Rekord L" konnte nun noch das "Berlina"-Paket hinzugeordert werden, welches Velourspolster, einen farblich angepaßten Veloursteppich (auch auf der Hutablage). An beiden Vordertüren waren Türablagen angebracht. Hinzu kam ein Vierspeichen-Lenkrad, ein innenverstellbarer Außenspiegel, seitliche Schutzleisten, H4-Hauptscheinwerfer und eine optimierte Geräuschdämmung des Motorraumes. Äußerlich war der Rekord Berlina am "Berlina"-Schriftzug an beiden Vorderkotflügeln erkennbar.